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Lothar Peter








Wer sich Holz nimmt, ist ein Dieb!
1979, 20 Minuten

Film bei Gegenlicht: KATALOG-Seite 21



Nicht hier und auch nicht anderswo - der Gorleben-Treck
1979, Super8, 45 Minuten

Film bei Gegenlicht: KATALOG-Seite 22

Mitte der 70er-Jahre wurde der Landkreis Lüchow-Dannenberg als Standort für die "Wiederaufbereitungsanlage" (WAA) für atomare Brennelemente durch die Landesregierung Niedersachsen festgelegt.

Langsam formierte sich vor Ort der Widerstand gegen diese Pläne und im Spätwinter 1979 beschlossen vor allem Bauern, eine Fahrt nach Hannover zu unternehmen. Dort hatte der Ministerpräsident Albrecht zu einem 'Hearing' geladen, in dem Fachleute zur bezweifelten Tauglichkeit des Salzstockes für eine "Endlagerung" von Kernbrennstäben Stellung nehmen sollten.

Die Idee auch eines Besuches der Landleute dort griff um sich und auf dem Weg nach Hannover bekam der Konvoi der Trecker und der wandernden Gruppen immer mehr Zulauf.

Der Macher und sein Ton-Mann setzen sich mit dem Film nicht direkt mit der Atomkraft-Thematik auseinander - im Gegenlicht-Katalog schrieb Lothar Peter: 'Dafür kommt aber die Leichtigkeit und die gute Laune während dieser Woche zum Ausdruck ... Kritiker sprachen auch vom 'Karnevalsumzug' - durchaus zutreffend, aber oft wurde nicht akzeptiert, dass Protest in dieser Form einen Sinn hat. Nur weil es um eine ernste Sache geht, sollten wir uns kein ernsthaftes Gesicht aufdrängen lassen ... und deshalb machte die Unternehmung Mut!'



Überfall auf 1004
1981, Super8, 30 Minuten

Film bei Gegenlicht: KATALOG-Seite 23

Da die Politik sich zu Gorleben kompromisslos zeigte und den Bau der Anlage vorantrieb, wurde 1980 der Bauplatz besetzt. Es entstand ein 'Hüttendorf' - benannt nach dem Grundstück '1004' -, das sich in Umfang und Vielfalt schon bald zu einer alternativen Kleinstadt auswuchs, mit der notwendigen Logistik und den Einrichtungen, um die Bewohner und die Tausende von Besuchern aufzunehmen, zu informieren und zu versorgen. Es entstanden erstaunliche und ideenreiche Bauwerke - unter anderen die beiden 'Türme'.

Der Konflikt spitzte sich zwangsläufig zu und schliesslich kam es zu einer martialischen Räumungsaktion. Der Filmemacher kam zu spät, um noch in das Dorf zu gelangen, doch hätte er im Innern Material auch kaum heraus bringen können. Vom Sperrkreis und unübersichtlichen Winkeln aus konnte er das dramatische Geschehen dokumentieren. Zwar wurde das Dorf dem Erdboden gleich gemacht, die beiden Türme zum Einsturz gebracht, doch konnte der Widerstand dadurch nicht gebrochen werden.